Unterricht im Lowdown

von Gabriele Schwab
13. Dezember 2020

Seit nunmehr einem dreiviertel Jahr hat uns Corona fest im Griff. Auch in der Schule und im Unterricht gab und gibt es viele Dinge, die sich nach und nach, oder auch sofort änderten. Nach dem erneuten Lockdown im November gibt es natürlich vieles zu „Rund um die Schule“, „Home Schooling“ und „Distance Learning“ zu berichten.

 

Verena Rainer – Lehrerin an der MS Egger-Lienz

Wie kommst du mit dem zweiten Lockdown (alle Schulen, Geschäfte, … sind geschlossen) zurecht?

Wie schon im Frühjahr ist man wieder ziemlich eingeschränkt, was viele Bereiche des privaten und beruflichen Alltages betrifft. Für mich – und wahrscheinlich viele andere auch - kam vor allem die Umstellung auf das Distance Learning leider etwas kurzfristig. Da blieb einem nichts anderes übrig, als schnellstmöglich das Beste aus der ganzen Situation herauszuholen. Im Nachhinein betrachtet, ist das auch gut gelungen. Meine freie Zeit verbringe ich persönlich jedenfalls so oft es nur geht mit viel Bewegung an der frischen Luft und in der Sonne. So kann ich viel Kraft und Gelassenheit tanken – davon kann man ja nie genug haben 😊

 

Wie verbringst du deinen „Schulalltag“ bzw. wie funktioniert Unterricht zu Hause/in der Schule?

Der Schulalltag sieht in Corona-Zeiten immer ein wenig anders aus. Gestartet wird je nach Einteilung entweder zu Hause via Videokonferenz oder eben im Klassenzimmer mit einer Besprechung der Tagesaufgaben. Neben dem Erstellen von möglichst übersichtlichen Arbeitsplänen gehört das Beantworten von Fragen zu verschiedenen Aufgaben und das möglichst zeitnahe Geben von Feedback – alles meist über die Schoolfox-App – zu meinem Alltag.

 

Wie ergeht es dir beim Distance Learning? Was gelingt dir gut, was eher weniger?

Im Großen und Ganzen finde ich, dass das Distance Learning zurzeit gut funktioniert. Ich erhalte viele toll erledigte Aufgaben. Diese beantworte ich gerne immer so rasch wie möglich, da mir ein zeitnahes Feedback für die Schülerinnen und Schüler sehr wichtig ist. Dieses „Ständig-Erreichbar-Sein“ ist für mich jedoch eine Sache, die auf Dauer etwas stresst… Diesbezüglich muss ich wohl noch ein gutes Mittelmaß finden. Ich versuche jedenfalls das Ganze etwas gelassen zu sehen und mich besonders über die gut gelingenden Dinge zu freuen. 

 

Was ist dein Wunsch für Weihnachten?

Wenn ich einen Wunschzettel ans Christkind schreiben würde, so stünde wahrscheinlich „Schnellstmögliche Rückkehr zur Normalität“ darauf. Ich wünsche mir nämlich nicht nur für mich sondern auch für alle anderen etwas mehr Unbeschwertheit und weniger Einschränkungen im Alltag zurück. An oberster Stelle des Wunschzettels stünde aber einfach ein schönes und gesundes Weihnachtsfest mit meiner Familie, mit dicken Schneeflocken, leckeren Keksen und einem heißen Punsch.

 

 

Helga Fercher – Lehrerin an der MS Egger-Lienz

Wie kommst du mit dem zweiten Lockdown (alle Schulen, Geschäfte, … sind geschlossen) zurecht?

Mir geht es grundsätzlich sehr gut dabei. Ich bin in der glücklichen Lage in einem Haus im Grünen zu wohnen.

Mir fehlt momentan nur ein guter Kaffee beim Bäcker oder im Kaffeehaus mit lieben Menschen.

 

Wie verbringst du deinen „Schulalltag“ bzw. wie funktioniert Unterricht zu Hause/in der Schule?

Mein Unterricht zu Hause beginnt mit dem „Weckruf“ der Schüler um 7:55. Danach folgt meist eine Stunde Onlineunterricht. Hier werden den SchülerInnen neue Themen beigebracht. Wir besprechen den Aufgabenplan und klären offene Fragen.

Bis zur nächsten Onlinebesprechung korrigiere ich Arbeiten. Mittag gibt es zwei Stunden Pause zum Kochen und Essen. Danach bearbeite ich die Aufgaben meiner SchülerInnen weiter. Im Durchschnitt verbringe ich 6-7 Stunden täglich vor dem PC.

 

Wie ergeht es dir beim Distance Learning? Was gelingt dir gut, was eher weniger?

Grundsätzlich empfinde ich das Distance Learning anstrengender als der Präsenzunterricht. Die Möglichkeiten auf die SchülerInnen einzugehen sind bei dieser Art des Lernens beschränkt. Die Beziehung zu den Kindern fehlt sehr.

Lerninhalte so zu vermitteln, dass sie alle verstehen ist sehr schwierig und mühsam. Nicht jedes Kind ist in der Lage selbstständig und ordentlich zu arbeiten. Das macht sich in deren Leistungen bemerkbar und ist für die Lehrperson und das Kind frustrierend.

Selbstverständlich gibt es auch SchülerInnen, die gut zu Recht kommen. Durch das sehr persönliche Feedback scheint es mir, ist die Motivation sogar höher.

Was uns allen fehlt ist das miteinander. Die Freunde, Kollegen, der gesamte Schulapparat. Die Schule ist ein Haus der Begegnung und lebt von den Menschen, die dort ein und aus gehen. Schule ist viel mehr als Fachwissen.

 

Was ist dein Wunsch für Weihnachten?

Rückbesinnung auf das Wesentliche. Gesundheit, Freude und eine gemeinsame Weihnachtsfeier in unserem Turnsaal.

 

 

Katrin Ebner – Lehrerin an der MS Egger-Lienz

Wie kommst du mit dem zweiten Lockdown (alle Schulen, Geschäfte, … sind geschlossen) zurecht?

Bis auf die Schulschließung habe ich kein großes Problem mit dem zweiten Lockdown. Ich bekomme alles, was ich zum Überleben brauche. Schade und unverantwortlich finde ich jedoch, dass wir, Erwachsenen es nicht schaffen uns einzuschränken und unsere Kinder dafür bestraft werden. Die Kinder leiden unter dem fehlenden Kontakt zu ihren Freunden und Schulkollegen

 

Wie verbringst du deinen „Schulalltag“ bzw. wie funktioniert Unterricht zu Hause/in der Schule?

Am Vormittag erledige ich alle Homeschooling Arbeitsaufträge mit meinem Sohn, er besucht in die 2. Klasse Volksschule. Und am Nachmittag widme ich mich den Arbeitsaufträgen meiner Schüler – Handy und Laptop sind meine ständigen Begleiter.

 

Wie ergeht es dir beim Distance Learning? Was gelingt dir gut, was eher weniger?

Ich bin sehr gerne Lehrerin, weil ich den persönlichen Kontakt mit meinen Schülerinnen und Schülern sehr schätze und brauche. Unterricht läuft auf einer sehr beziehungsorientierten Ebene, beide Lehrer und Schüler brauchen den direkten Kontakt. Ich gebe mein Bestes, aber Onlineunterricht gehört nicht zu meinen Stärken.

 

Was ist dein Wunsch für Weihnachten?

Ein ruhiges und entspanntes Weihnachtsfest ohne „bad news“ im Kreise meiner Familie

 

 

Johannes Jakober - Schüler aus der 4a Klasse

Wie kommst du mit dem zweiten Lockdown (alle Schulen, Geschäfte, … sind geschlossen) zurecht?

Man ist’s jetzt schon ein bisschen gewöhnt, aber es ist nicht gerade fein, seine Freunde und Verwandten nicht treffen zu können .

 

Wie verbringst du deinen „Schulalltag“ bzw. wie funktioniert Unterricht zu Hause/in der Schule?

Ich stehe immer zur normalen Schulzeit auf und setze mich dann sofort zum Computer.

 

Wie ergeht es dir beim Distance Learning? Was gelingt dir gut, was eher weniger?

Bis jetzt funktionierte es eigentlich ganz gut.

 

Was ist dein Wunsch für Weihnachten?

Gesundheit, Frieden, PS5, VR-Brille

 

Elena Zittera – Schülerin der 1i Klasse

Wie kommst du mit dem zweiten Lockdown (alle Schulen, Geschäfte, … sind geschlossen) zurecht?

Für mich ist es nicht so schwierig, habe mich im 1. Lockdown daran gewöhnt, dass vieles geschlossen ist. Für mich ist das keine Belastung. Ich bin keine Shopping-Queen, gehe nicht so viel einkaufen.

 

Wie verbringst du deinen „Schulalltag“ bzw. wie funktioniert Unterricht zu Hause/in der Schule?

Ich bin jeden Tag von 7:55 bis 13:30 in der Schule und dort erledige ich alle meine Aufgaben.

 

Wie ergeht es dir beim Distance Learning? Was gelingt dir gut, was eher weniger?

Ich schaffe es, alles in der Schule zu machen. Wenn ich Hilfe brauche, frage ich die Lehrperson. Das ist aber nicht oft!

Schubulender ist eine coole Sache, da habe ich eine gute Übersicht. Eule drücken = erledigt, super.

Probleme hatte ich mit der Technik. Meine Mutter hat mich vom Computer und Handy großteils ferngehalten. Deshalb habe ich keine Erfahrung mit Emails, Dateien anhängen, Fotos verschicken. Erst jetzt habe ich das zum ersten Mal gemacht!

 

Was ist dein Wunsch für Weihnachten?

Dass meine Großeltern und alle in meiner Familie gesund bleiben! Corona kann jeden treffen!